
,,Ich gehör nur mir, will mich selber finden - will frei sein und doch geborgen..." - Elisabeth Musical
Als ich Elisabeth zum ersten Mal in Frankfurt gesehen habe, war ich tief bewegt – vor allem von der Titelrolle selbst. Elisabeths Kampf um Freiheit, ihre innere Zerrissenheit und ihr Mut, sich gegen die Zwänge des Kaiserhofs aufzulehnen, haben mich nachhaltig beeindruckt.
In Frankfurt hatte ich mich damals besonders auf Roberta Valentini gefreut – doch leider war sie krank und wurde würdig vertreten. Umso größer war meine Freude, als sich nun ganz spontan die Gelegenheit ergab, Elisabeth in München noch einmal zu sehen – mit Roberta in der Hauptrolle.
Damit ging für mich ein kleiner Traum in Erfüllung: Roberta als Elisabeth live zu erleben. Ihre kraftvolle und zugleich verletzliche Darstellung hat mich von der ersten Minute an berührt. Besonders schön war für mich auch, dass ich Robin Reitsma – den ich schon länger kenne – in seiner erst zweiten Show als Lucheni sehen konnte. Mit unglaublicher Präsenz, viel Witz und spürbarer Energie hat er die Rolle für mich noch einmal ganz neu zum Leben erweckt.
In diesem Beitrag nehme ich euch mit auf diesen besonderen Abend in München …
Weiter geht’s – Mein Weg zum Theater
Für mich ging es also wie immer mit der DB nach München. Da ich diesmal nicht ins Hotel einchecken musste, machte ich mich direkt auf den Weg zum Theater. Dort angekommen, traf ich auf Nathalie, die bereits bei der Mittagsvorstellung von Elisabeth war – Robin Reitsma hatte dort seine Premiere als Lucheni, und sie wollte ihn spontan überraschen.
Ich selbst hatte leider keine Karte mehr für die Nachmittagsvorstellung bekommen und hatte daher geplant, am Abend zu gehen. Gemeinsam mit Nathalie ging ich noch etwas essen, da wir bis zu meiner Abendshow noch etwas Zeit hatten. Wir setzten uns in ein angrenzendes Restaurant, aßen zusammen und unterhielten uns über dies und das. Tatsächlich schmiedeten wir auch schon Pläne für unser nächstes Treffen – und dazu wird es hier auf dem Blog bald einen ganz besonderen Artikel geben. Seid gespannt!
Als es dann für mich Zeit wurde, machte ich mich auf den Weg zurück zum Theater. Ich finde die Fassade einfach wunderschön – dieses Alte, leicht Historische hat für mich einen ganz besonderen Charme. Innen ist das Foyer hingegen moderner gehalten, während der Theatersaal selbst für mich eine gelungene Mischung aus beidem darstellt.
Diesmal ging es für mich in den ersten Rang. Bei meinen bisherigen Besuchen hatte ich im Parkett leider die Erfahrung gemacht, dass die Sicht nicht besonders gut war – selbst als jemand, der nicht gerade klein ist. Also entschied ich mich diesmal für einen Platz im Rang, und das war definitiv die richtige Wahl: Der Platz war wirklich gut, und ich hatte einen hervorragenden Überblick über die gesamte Bühne.
Kommen wir zum Stück und der heutigen Besetzung:

Ich glaube, zur Geschichte von Elisabeth muss ich nicht mehr viel sagen – sie ist vielen Menschen bereits seit ihrer Kindheit ein Begriff. Auch bei mir war das so. Die legendären Sissi-Filme mit Romy Schneider liefen bei uns zu Hause regelmäßig und haben meine früheste Vorstellung von Kaiserin Elisabeth geprägt. Damals noch als romantisierte Märchengestalt mit funkelndem Kleid, kaiserlichem Glanz und einer gewissen Tragik, die mich schon als Kind irgendwie berührt hat.
Das Musical Elisabeth kam für mich allerdings erst später ins Spiel – als ich begann, mich intensiver mit Musicals zu beschäftigen. Und wie das heute so ist: Man klickt sich durch YouTube, entdeckt zufällig einen Auftritt – und ist plötzlich mittendrin. So ging es mir, als ich zum ersten Mal Mark Seibert als Tod sah. Diese düstere Eleganz, diese Ausstrahlung, diese Stimme! Kurz darauf stieß ich auf Roberta Valentini in der Titelrolle und war sofort gefesselt. Auch Anton Zetterholm als Rudolf hat mich sehr beeindruckt – seine Darstellung war so intensiv und tragisch, dass ich mehr sehen wollte. Von da an war ich völlig in die Welt von Elisabeth eingetaucht.
Doch worum geht es eigentlich in diesem Stück, das so viele Menschen seit Jahren in seinen Bann zieht?
Elisabeth erzählt die Lebensgeschichte der österreichischen Kaiserin – jedoch ganz anders, als man es aus den alten Filmen kennt. Im Mittelpunkt steht nicht die verklärte "Sisi", sondern eine selbstbewusste, moderne Frau, die sich gegen die starren Zwänge des Hofes wehrt, um ihren eigenen Weg zu gehen. Begleitet wird ihre Geschichte von niemand Geringerem als dem Tod – einer faszinierenden, fast verführerischen Figur, die Elisabeth ein Leben lang begleitet und eine ganz besondere Rolle in ihrem Schicksal spielt.
Das Besondere: Die Handlung wird von Luigi Lucheni, Elisabeths tatsächlichem Mörder, als Erzähler aufgerollt. Er führt das Publikum wie in einem skurrilen Gerichtsprozess durch ihr Leben – von der jugendlichen, lebensfrohen Prinzessin bis hin zur einsamen, getriebenen Kaiserin, die am Ende ihrer Rastlosigkeit zum Opfer fällt.
Ein Musical voller Emotionen, politischer Intrigen, persönlicher Tragödien – und mit einer Musik, die unter die Haut geht.
Genug zur Theorie - jetzt wird's spannend! Kommen wir zu den Menschen auf der Bühne, denn sie waren es, die diesen Abend wirklich unvergesslich gemacht haben. Hier meine Eindrücke zur Besetzung des Abends:

Roberta Valentini als Kaiserin Elisabeth:
Roberta hat mich an diesem Abend wirklich tief berührt. Ihre Darstellung war voller Gefühlt und Leidenschaft. Man spürt in jeder Szene, wie sehr sie diese Rolle verschmilzt - als würde sie Elisabeth nicht nur spielen, sondern sie wirklich fühlen.
Ich kenne und liebe ihre Stimme schon lange und sie live in dieser Rolle zu erleben, war für mich ein echter Herzensmoment. Ihre Stimme ist kraftvoll und gleichzeitig berührend weich – sie transportiert so viel Emotion, dass ich in manchen Momenten richtig Gänsehaut hatte. Besonders die stilleren Szenen haben mich emotional total mitgenommen, aber auch in den großen, dramatischen Momenten hat sie komplett überzeugt.
Es war einfach faszinierend zu sehen, wie sie Elisabeths innere Zerrissenheit, ihre Stärke und auch ihre Verletzlichkeit so nuanciert dargestellt hat. Für mich war es ein absoluter Glücksfall, Roberta in dieser Rolle erleben zu dürfen – eine Performance, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Robin Reitsma als Luigi Lucheni:
Robin Reitsma war einfach ein riesiges Highlight des Abends – so unterhaltsam, so lebendig, so voller Spielfreude! Als Lucheni hat er unglaublich viel Spaß auf die Bühne gebracht, und genau das hat sich auch auf das Publikum übertragen. Er war witzig, frech, manchmal fast ein bisschen überdreht – aber immer auf den Punkt. Ich musste wirklich oft lachen und hatte einfach richtig Spaß, ihm zuzusehen.
Ich kenne Robin noch aus seiner Zeit bei Tarzan, und es war total spannend, ihn jetzt in so einer anderen Rolle zu erleben. Und was soll ich sagen? Er hat mich komplett überzeugt. Man merkt, wie sehr er in dieser Figur aufgeht und mit welcher Leichtigkeit er zwischen Kommentator und Mitspieler wechselt.
Seine Ausstrahlung, sein Timing, seine Energie – einfach top. Für mich war er eine echte Bereicherung für das Stück und hat dem Abend eine besondere Dynamik gegeben.
Ich freu mich jetzt schon auf viele weitere Shows mit ihm denn eins ist sicher: Mit Robin als Lucheni wird's garantiert nicht langweilig!

Lukas Mayer als Der Tod:
Nach meiner ersten Begegnung mit Lukas Mayer in der Rolle des Todes war ich schon begeistert – aber dieses Mal hat er sich wirklich noch einmal übertroffen. Es ist faszinierend zu sehen, wie nuanciert er die Figur interpretiert: düster und geheimnisvoll, dabei aber mit einer spürbaren inneren Ruhe und einer fast hypnotischen Präsenz, die einen einfach nicht mehr loslässt.
Seine Stimme war auch diesmal wieder ein absolutes Highlight – kraftvoll, klar und gleichzeitig so sinnlich, dass man sich dem Tod fast freiwillig hingeben möchte. Besonders stark war für mich diesmal die Chemie zwischen ihm und Elisabeth. Jeder Blick, jede Bewegung hatte Bedeutung. Es war, als würde der Tod nicht nur um sie kreisen, sondern sie Stück für Stück in sein Reich ziehen – ruhig, beharrlich, unausweichlich.
Was mir ebenfalls aufgefallen ist: Lukas spielt die Figur mit einer gewissen Reife und Ernsthaftigkeit, ohne dabei an Faszination zu verlieren. Gerade in den ruhigen Momenten liegt eine enorme Spannung in der Luft.
Da mein Fokus an diesem Abend ganz klar auf Roberta Valentini und Robin Reitsma lag – auf die ich mich im Vorfeld schon sehr gefreut hatte – sind mir die restlichen Darsteller*innen leider nicht ganz so präsent im Gedächtnis geblieben. Das heißt aber nicht, dass sie schlecht waren – im Gegenteil: Das gesamte Ensemble hat eine wirklich solide Leistung gezeigt und die Geschichte mit viel Energie und Spielfreude auf die Bühne gebracht. Gerade bei einem so starken Hauptcast fällt es natürlich schwer, sich auf alles gleichzeitig zu konzentrieren – umso mehr freue ich mich auf weitere Shows, bei denen ich dann vielleicht andere Rollen genauer im Blick habe.

Nach der Vorstellung ging es noch zum Bühneneingang, um ein paar der Darsteller abzufangen und einige meiner Mitbringsel aus Stuttgart zu verteilen.
Als Erstes habe ich kurz Lukas abgefangen und ein Foto mit ihm gemacht. Dann habe ich Roberta getroffen – immer wieder faszinierend, wie sie sich so viele Gesichter merken kann! Ich selbst kann mir gerade mal eine Handvoll merken oder brauche ewig, bis ich eine Verbindung wiederherstelle. Aber genau das ist das Schöne: Roberta zeigt damit, wie sehr sie sich freut, bekannte Gesichter wiederzusehen. Auch mit ihr habe ich kurz gesprochen und ihr gesagt, wie sehr ich mich gefreut habe, sie heute endlich als Sisi erleben zu dürfen – nach drei Vorstellungen, bei denen sie leider krankheitsbedingt gefehlt hatte. Und natürlich gab’s auch für sie eine Packung Wieble. Wer kennt die eigentlich? 😄 Nach Roberta habe ich dann Robin abgefangen. Sein überraschter Blick ist jedes Mal wieder zuckersüß 😅 – vor allem, wenn er gar nicht damit rechnet, dass man so spontan extra für ihn zur Show kommt. Aber so bin ich eben! Wir haben uns auch noch kurz unterhalten und ein Foto gemacht, denn diesmal musste ich etwas schneller los – mein Papa hat mich dankenswerterweise direkt aus München abgeholt.
Auch Robin hat natürlich noch seine Wieble bekommen.
Fun Fact: Ich glaube, ich bin jetzt sein offizieller Wieble-Lieferservice. 😂
Lukas Mayer
Roberta Valentini
Robin Reitsma
Es war wieder ein ganz besonderer Abend, voller schöner Begegnungen, Emotionen und spontaner Freude. Solche Momente erinnern mich immer wieder daran, warum ich diese kleinen Ausflüge und Überraschungen so liebe – sie machen einfach glücklich.
Danke an alle, die sich Zeit genommen haben, für die lieben Worte, die Umarmungen, die Fotos – und dass meine Wieble-Mission wieder erfolgreich war. 😄
Bis zum nächsten Mal – man weiß ja nie, wann der nächste spontane Besuch ansteht! 😉✨
Verfasst von Annabell aka halfatarzanmonkey 🎭
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